Geschichte
Die Katzenrasse Chartreux (CHA) ist in Deutschland unter dem Namen Kartäuser bekannt. Die heutige Form der Kartäuser Katze stammt aus Frankreich. Die Zucht
begann 1925 auf der Insel Belle-Île, auf der sich zahlreiche frei lebende graue Katzen befanden. Bereits Anfang der 30er-Jahre gewann die neue Rasse Preise auf Zuchtschauen. Während des Zweiten
Weltkrieges wurde die Britische Kurzhaarkatze eingekreuzt, um das Überleben der Rasse zu sichern. Heutzutage ist das nicht mehr gestattet. Noch Anfang der 70er-Jahre wurden Perserkatzen
eingekreuzt. Erst nach den Bemühungen des französischen Züchterverbandes um die Erhaltung der Reinheit der Rasse wurde diese 1977 von der FIFe anerkannt.
Man geht davon aus, das die Katzen von Belle-Île ursprünglich aus dem Nahen Osten stammten und zu früheren Zeiten über Handelswege nach Frankreich gelangten. Sie waren vor allem
wegen ihrer Felle beliebt.
Körperbau und Aussehen
Berühmt ist das sogenannte "Kartäuser-Lächeln", das sich aus der Form der Schnauze ergibt. Die Chartreux ist eine mittelgroße Katze mit einem muskulösen und wegen der schweren Knochen sehr widerstandsfähigen Körper. Trotzdem ist sie äußerst anmutig und geschmeidig. Zwischen Katern und weiblichen Kartäuser Katzen bestehen große Unterschiede - der Kater wiegt ca. 6-7 kg und hat einen breiten Kopf mit starken Schultern, die den Eindruck erwecken, als läge ihnen ein Schal im Nacken. Weibliche Katzen sind insgesamt schmaler und wirken weniger imposant. Sie wiegen durchschnittlich etwa 4-5 kg. Auffällig sind die Augen der Kartäuser Katze, die intensiv gelb strahlen. Sie stechen besonders hervor, weil das Fell stets einfarbig blau ist. Die Blautöne können variieren, erlaubt sind jedoch nur komplett einfarbige Tiere. Am verbreitetsten ist ein helles Blau-Grau. Das dichte, flauschig wirkende, aber kurze Fell ist sehr pflegeleicht.
Charakter
Chartreux gilten als intelligente, sensible und aufmerksame Tiere, welche sich schnell an Menschen binden und ihm überall hin folgen. Deshalb und weil sie das Apportieren erlernen kann und auf ihren Namen hört, hat die Kartäuser Katze in Frankreich den Kosenamen Hundskatze bekommen. Sie lässt sich ohne Schwierigkeiten an die Leine nehmen und bringt ihrer ausgewählten Bezugsperson Treue und Ergebenheit entgegen. Diese Eigenschaften sind bei Katern etwas ausgeprägter als bei weiblichen Katzen. Chartreux sind in der Regel sehr ruhig und melden sich kaum bis gar nicht zu Wort. Machen sie einmal den Mund auf, vernimmt man nur ein gedämpftes Maunzen. Da diese Rasse als äußerst kinderlieb gilt, eignet sie sich ebenfalls hervorragend für eine Familie mit Kindern. Allerdings sollte man darauf achten, ihr nicht zu viel Lärm zuzumuten. Selbst in einem Haushalt, in dem bereits ein Hund vorhanden ist, fühlt sich die Kartäuser wohl, wenn man ihr genügend Rückzugsmöglichkeiten zur Verfügung stellt. Wenn man die Kartäuser Katze gemeinsam mit anderen Artgenossen halten will, sollte man dabei eine ebenfalls ruhige Katzenrasse bevorzugen. Eine Chartreux gewöhnt sich schnell an fremde Orte und man kann sie gut auf Reisen mitnehmen. Im Ganzen sind sie äußerst unkomplizierte Haustiere und Mitbewohner, Fremden gegenüber sind sie hingegen eher distanziert eingestellt, sind aber an sich gesellig und wenig aggressiv. Chartreux neigen nicht zu Krankheiten und können zwischen 15-20 Jahre alt werden.
Allgemein | Kartäuser müssen deutlich von Russisch Blau und Britisch Blau unterschieden werden. Kreuzungen zwischen Kartäusern und diesen beiden Rassen sind unerwünscht. | |
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Größe | Mittel bis groß | |
Kopf | Form/Backen | Der Kopf ist breit an der Basis; gut entwickelter Schädel, nicht gewölbt, mit schmalem flachen Zwischenraum zwischen den Ohren. Die Backen geben dem Kopf eine Trapezform, breit an der Basis, oben schmal. |
Nase | Breit und gerade, keine Stupsnase | |
Schnauze | Das Ende der Schnauze kann zwischen den Backen herausragen. | |
Ohren | Form | Mittelgroß |
Platzierung | Hoch am Schädel sitzend, sodass die Katze einen aufgeweckten Eindruck vermittelt. Leicht nach außen auslaufend. | |
Augen | Form | Groß und offen, nicht allzu rund, der äußere Augenrand ist leicht nach oben gezogen. |
Farbe | Lebhaft. Von dunklem Gelb bis dunklem Kupfer; keine Spuren von Grün, kein wässriger Farbton, d.h. fahler Farbton. Die Farbe muss rein sein; die intensivste Farbe wird bevorzugt. | |
Körper | Struktur | Kräftig, fest, muskulös. Breite, gut entwickelte Brust. Die Kartäuserkatze, vor allem der Kater, muss im Vergleich zur Größe stets kräftig wirken. |
Beine | Mittellang, in Proportion zum Körper, mit kräftigen Muskeln, nicht zu hoch | |
Pfoten | Groß, breit | |
Schwanz |
Mittellang, in Proportion zum Körper. Der Schwanz kann etwas dünner zulaufen, das Ende muss jedoch in seiner Form gerundet sein. Dieselbe Farbe wie der Körper. |
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Fell | Struktur |
Glänzend, dicht. Unterfell an der Basis leicht wollig und üppig im Wuchs. Doppeltes Fell, bei dem die Haare stehen. |
Farbe |
Alle Schattierungen von Blau, von hellem Blaugrau bis zu dunklerem Blaugrau reichend, sind erlaubt. Einheitlichkeit im Farbton ist erforderlich |
Nasen- spiegel/ Fußballen |
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blaugrau |
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Anmer-kungen | Beim erwachsenen Kater gut entwickelte Backen, die bei der Katze weniger in Erscheinung treten. Zwischen Kater und Katze besteht ein erheblicher Unterschied, die Katze ist eindeutig kleiner als der Kater, hat eine schmalere Brust und nicht so ausgeprägte Wangen wie der Kater. Sie sollte jedoch robust und gut muskulös sein. |
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Fehler | Nase | nach oben gewölbte Nase |
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Augen, Fell |
Spuren von Grün, wässriger Ton der Augenfarbe. Weiße Haare zu starker Unterschied in der Farbe der Deckhaare und des Unterfells Schattierungen, Geisterzeichen, Tipping bräunlicher oder rötlicher Schimmer in der Fellfarbe. |
Quelle: https://www.markt.de/ratgeber/katzen/chartreux/